Was ist die Rolle des Projektleiters in Scrum?
Viele Organisationen wollen den Übergang zu Agile vollziehen. Vielleicht sind Sie selbst gerade mitten in der agilen Transformation? Dann wissen Sie, wie es ist, von einer klassischen Projektorganisation mit Projektleitern zu Scrum ohne Projektleiter zu wechseln. Hands down, Funktion verloren, kein Mehrwert mehr? Ich stelle fest, dass es für Projektleiter oft schwierig ist, ihre neue Rolle in der agilen Organisation zu finden, was logischerweise zu Spannungen führt. In diesem Artikel möchte ich daher praktische Tipps geben, die Ihnen als Projektleiter helfen, Ihre neue, wertvolle Rolle mit hundertprozentiger Sicherheit zu finden. Kleiner Tipp am Rande: Es geht auch darum, (wieder) herauszufinden, was Sie als Person in das Team einbringen wollen.
DEN Projektleiter gibt es nicht
In meinem Leben habe ich viele Projektleiter kennengelernt. Sie haben in der Regel die gleichen Herausforderungen, sind aber als Menschen sehr unterschiedlich. Jeder hat seinen eigenen Hintergrund und ist aus unterschiedlichen Gründen Projektmanager geworden. Außerdem haben die wenigsten von ihnen mit 18 Jahren gedacht: Ich werde Projektmanager, das will ich studieren! Hier beginnt auch die Suche nach Ihrer neuen Rolle. Wer sind Sie, und was würden Sie dem Team gerne hinzufügen? Wenn Sie gerne strategisch arbeiten, dann könnte Product Owner etwas für Sie sein. Sind Sie eher an der Entwicklung von Menschen und der Optimierung von Prozessen interessiert? Dann könnten Sie Scrum Master in Betracht ziehen. Oder haben Sie andere Fachgebiete? Dann könnten Sie ein Teammitglied sein. Es gibt jede Menge Arbeit da draußen! Die Frage ist also nicht: Was macht DER Projektleiter in Scrum? Die Frage ist: Was wird Ihre persönliche neue Rolle sein?
Dinge zu erledigen ist auch Arbeit
Als ich bei Shell (meinem früheren Arbeitgeber) Ausschreibungen schrieb, war es üblich, 20 % Projektmanagement in die Ausschreibung aufzunehmen. Und das zu Recht. Denn Dinge zu erledigen ist harte Arbeit. Es ist wertvoll, wenn die Vereinbarungen klar sind, die Rechnungen stimmen, die Lieferfristen klar sind und die Krankheiten berücksichtigt werden. Irgendwie musste ich immer erklären, dass diese Dinge nicht als selbstverständlich angesehen werden können.
Nun ist es so, dass man in Scrum versucht, die Organisation so einfach wie möglich zu gestalten. Damit entfällt ein Großteil der klassischen internen Projektmanagementarbeit. Da Sie ein stabiles Team sind, müssen Sie keine vollen Zeitpläne aufstellen. Und da die Mitarbeiter ihre Aufgaben selbst formulieren und verfolgen, müssen Sie ihnen nicht hinterherlaufen. Aber das war nicht gerade das spaßigste unter den Führungsprojekten. Richtig?
Aber ein weiterer wichtiger und relevanter Teil Ihrer externen Projektmanagementarbeit bleibt bestehen. Setzen Sie das ab jetzt in das Backlog. Vor allem, wenn ein Team viele Zulieferer hat, gibt es viel externe Abstimmungsarbeit. Indem Sie dies in Ihr Backlog aufnehmen, machen Sie es für das gesamte Team sichtbar und transparent. Die Chancen stehen also gut, dass Sie dort auch die gebührende Wertschätzung erfahren! Wenn Sie diese Dinge im Team tun und erstellen, ist Ihre Scrum Rolle die des Entwicklers. Schließlich entwickeln Sie einen Mehrwert.
Vom Außenstehenden zum Teammitglied
Als Projektleiter haben Sie in der Regel mehrere Projekte zu verwalten. Läuft ein Projekt nicht gut? Dann bekommt man oft eine Menge Mist vorgeworfen. Läuft es wirklich gut? Das meiste Lob gebührt dann dem Team. Sie teilen sich die Aufgaben, dürfen sich aber nicht zu sehr in den Inhalt einmischen. „Das gefällt dir nicht.“
In Scrum wird dies alles besser. Schließlich haben Sie nur ein Projekt: den aktuellen Sprint. Und Sie dürfen sich durchaus in den Inhalt einmischen, denn Sie verfolgen gemeinsam mit dem Team das Ziel des Sprints. Scrum ist multidisziplinär. Als ehemaliger Projektleiter müssen Sie also nicht immer alles selbst organisieren. Jemand anderes kann das auch übernehmen. So können Sie Aufgaben übernehmen, die vielleicht nicht direkt zu Ihrer alten Rolle passen, die Sie aber gut beherrschen.