Die Teamrollen von Belbin beschreiben die Verhaltensweisen, die wir bei der Zusammenarbeit mit anderen erkennen können. Und die damit verbundenen Talente und untrennbar verbundenen Fallstricke. Jede Teamrolle ist eigentlich eine Strategie im Umgang mit der Arbeit und mit Kollegen. Mit anderen Worten: ein bevorzugter Stil der Zusammenarbeit, der sich in der Zusammenarbeit mit anderen zeigt. Für Teams sind Teamrollen das Werkzeug, um verschiedene Stile der Zusammenarbeit erfolgreich zu kombinieren.
Was sind die Belbin Teamrollen und wie kann ich sie in meinem Team einsetzen?
„Niemand ist perfekt, denn jeder hat Stärken und Schwächen“.
Ausgehend von dieser allgemeinen Annahme hat Meredith Belbin, Forscher an der Vocational Training Research Unit der Universität Cambridge, einen systemischen Ansatz entwickelt, der es Unternehmen ermöglicht, die positiven Seiten eines jeden Einzelnen zu nutzen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf können Manager Teams aufbauen, die perfekt funktionieren können.
Kategorisierung der Teamrollen nach Belbin
In dieser Hinsicht sind die Rollen, die er in seiner Forschung beschrieben hat, nicht so sehr erlernbar. Es sind Rollen, die die Teilnehmer von Natur aus in sich trugen und die sich in dem Moment manifestierten, in dem ein Team zusammenzuarbeiten begann. Wenn eine bestimmte Rolle in einem Team überrepräsentiert ist, kann sich dies negativ auf die Leistung des gesamten Teams auswirken. Umgekehrt gilt das Gleiche. Nicht vorhandene Rollen wirken sich negativ auf die Leistung eines Teams aus.
Die Teamrollen nach Belbin lassen sich in 3 Kategorien einteilen:
- Handlungsorientierte Rollen: Betreuer und Begleiter
- Beziehungsorientierte Rollen: Vorsitzender, Gruppenarbeiter und Ressourcenermittler
- Inhaltsorientierte Rollen: Spezialist, Kontrolleur und Planer
Was sind die 9 Rollen von Belbin?
- Gestalter: Der Gestalter ist handlungsorientiert und will mit dem Team vorankommen und Schritte unternehmen. Der Gestalter spricht viel in der Ich-Form, übt Druck an den richtigen Stellen aus und arbeitet daran, Widerstände zu beseitigen.
- Geschäftsperson: Die Geschäftsperson ist ein Macher, der vor allem strukturiert arbeiten möchte. Diese Person setzt Pläne in praktische Aufgaben um. Struktur und Disziplin sind wichtig.
- Kümmerer: Der Kümmerer ist eine handlungsorientierte Rolle, die sich auf die tatsächliche Durchführung von Aktionen konzentriert. Diese Person stellt die Verbindung zwischen den Punkten her und ist jemand, der die Risiken auf dem Weg dorthin sieht und sich dessen bewusst ist.
- Vorsitzender: Der Vorsitzende ist eine beziehungsorientierte Rolle. Er ist der natürliche Koordinator des Teams. Der Vorsitzende ist nicht unbedingt substanziell, kreativ oder ein Anpacker. Er ist vor allem jemand, der die richtige Person an den richtigen Platz bringen will, um das Ergebnis zu erreichen.
Gruppenarbeiter: Der Gruppenarbeiter ist eine beziehungsorientierte, reaktive Rolle, die stark nach Gefühl arbeitet. Es ist die sensibelste Rolle und eine Person, die nach Harmonie innerhalb des Teams strebt. Der Gruppenarbeiter ist das Schmiermittel des Teams.
Quellenermittler: Der Quellenermittler ist eine beziehungsorientierte, reaktive Rolle. Er ist ein Netzwerker, dessen Blick hauptsächlich nach außen gerichtet ist. Er ist derjenige, der mit Nonchalance weiß, wie die Hasen in der Organisation laufen und wie man zwischen ihnen manövrieren kann.
Pflanze: Die Pflanze ist der kreative Denker in einer Gruppe. Sie ist ein Freigeist, der über mögliche Lösungen fantasieren kann. Der Begriff „Pflanze“ kommt daher, dass, wenn diese Person in ein Team eingepflanzt wird, sofort Ideen entstehen. Die Pflanze ist oft etwas introvertiert und ständig auf der Suche nach Inspiration.
Monitor: Der Monitor ist ein analytischer Denker. Diese Person ist nachdenklich, kritisch und behält den Überblick. Der Monitor ist von Natur aus neugierig und denkt in Strukturen und Prozessen.
Spezialist: Der Spezialist ist ein Solist, ein Einzelgänger und nicht unbedingt ein Teamplayer. Er ist ein engagierter Inhaltsspezialist, der tief in die Materie einsteigen kann. Die Stärke des Spezialisten liegt in seiner Tiefe und seinem Fachwissen.
Ausgewogene Teams
Jeder hat eine oder mehrere bevorzugte Rollen. Wenn ein Team eine Weile zusammenarbeitet, kommen diese Vorlieben zum Vorschein und beginnen sich in der Art und Weise der Zusammenarbeit, der Kreativität oder zum Beispiel in den Ergebnissen zu manifestieren. In einem Team mit vielen Pflanzen gibt es zum Beispiel schöne Aussichten, aber wenig Action. Ein Team mit vielen Vorsitzenden hat vielleicht schöne Sitzungen, wird aber wenig Ergebnisse erzielen. Und ein Team ohne Kümmerer läuft Gefahr, das Ergebnis nicht oder nur unzureichend zu dokumentieren. Die Forschungen von Belbin zeigen also, dass die besten Leistungen in ausgewogenen Teams erzielt werden.
Was ist meine Rolle im Belbin-Team?
Es gibt eine Vielzahl von Tests, mit denen die eigene Teamrolle ermittelt werden kann. Der offizielle Belbin-Test ist der umfangreichste unter ihnen und beinhaltet Kontrollfragen und die Möglichkeit eines 360-Grad-Feedbacks. Dieser Test ist mit Kosten verbunden. Alternativ dazu gibt es eine Reihe kürzerer Belbin-Tests, die kostenlos im Internet zu finden sind. Sie sind meist kostenlos und geben ebenfalls Aufschluss über die Rollen im Team. Es kann sinnvoll sein, einen solchen Test mit dem Team durchzuführen, um festzustellen, welche Rollen besetzt sind und wo möglicherweise Rollen fehlen.
